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Am 15. April 1832 wurde Wilhelm Busch in Wiedensahl geboren. Das knapp 1000 Einwohner zählende Dorf blieb für den Künstler, Dichter und Humoristen zeitlebens wichtiger Rückzugs- und Inspirationsort. Für die Ausstellungsreihe Parcours begegnet zeitgenössische Kunst dem Dorf Wiedensahl, seinen Bewohnern und seinem berühmten Sohn. Die Premiere dieses Formats der Museumslandschaft Wilhelm Busch Wiedensahl trägt den Titel Knusprige Hähnchen. Eingeladen ist der Künstler Alwin Lay. Seine Werke im öffentlichen Raum von Wiedensahl sind vom 6. November 2018 – 5. März 2019 zu erleben.
Alwin Lay, geboren 1984 in Lugosch, Rumänien, wird als erster Künstler den Flecken Wiedensahl als Ausstellungsfläche zu nutzen. Sieben Werke wird er in sehr verschiedener Weise im Dorfraum installieren. Jedes Kunstwerk wird dabei sehr bewusst in seinen neuen Kontext gesetzt. Lay verbindet mit Busch ein sehr feiner humoristischer Sinn, der ebenso dem Witz und Streich den Weg ebnen kann wie der präzisen Analyse des Absurden. Der junge Künstler arbeitet vor allem in den Medien Video, Fotografie und Installation, bedient sich dabei aber immer wieder skulpturaler Ausgangspunkte. In seinen Werken initiiert er ein Spiel mit intuitiven Erwartungen in scheinbar beiläufigen Inszenierungen. Eine Wunderkerze, die unaufhörlich brennt tritt in diesem Kosmos ebenso auf wie eine Kaffeemaschine, die sich in einer Ausstellungsvitrine selbst ertränkt, oder eine Klebebandrolle, die sich aus eigener Kraft im „Handstand“ hält. Lays Arbeiten sind getrieben von der Lust am Ironischen, der Freude an der Zuspitzung scheinbar alltäglicher Szenen und einer großen Liebe zum Detail.
„Alwin Lay spielt mit ganz profanen Erfahrungen. Wir wissen, wie Wasser aus einem Wasserhahn läuft. Wir ahnen was passiert, wenn wir einen Luftballon über eine Kerze halten oder eine Flasche Spülmittel ausgießen. In Alwin Lays Bildwelt aber scheinen die Dinge und Elemente zu spüren was wir denken. Sie verhalten sich bewusst anders. Vielleicht um zu beweisen, dass Bilder nicht die Realität sind.“ sagt Museumsleiter Benjamin Tillig und Künstler Alwin Lay fügt hinzu: „Ich denke oft darüber nach was mein Toaster macht während ich verreise.“